15 Dunkelheit

Es ist kurz nach siebzehn Uhr und draußen ist es dunkel. Ich bin erkältet und schniefe vor mich hin.

Ein kurzer Gedanke schleicht sich ein: „zum Glück geht die Zeit so schnell, dass dadurch auch der Sommer schneller wieder kommt…“ Na,ja – der Kopf eben, der in der Zukunft verhaftet ist.

Im Jetzt ist es dunkel und die Dunkelheit drückt meine Lebensfreude ! Vielleicht hilft es ja – über den Kopf – dass es immer dann, wenn die Dunkelheit übermächtig scheint, dies gleichzeitig ein Zeichen für eine zwangsläufig erfolgende Wende ist.  Also nehme ich die Dunkelheit am besten an, so wie meine Erkältung und sage: „so ist es“. Und das, was mich an dieser Tatsache nervt oder mir Unbehagen bereitet schaue ich mir dann mal bereitwillig an. In Vorbereitung auf das Winterfeuer am 21.12. stelle ich mir die Frage: „Was in mir muss oder will jetzt sterben, damit etwas Neues geboren werden kann?

Moment – mein Innerstes antwortet doch tatsächlich gerade: „ dein Perfektionismus wäre gerade bereit zu gehen, wie siehst du das? Bist du dazu bereit ? Nun ja, während ich diese Frage mal weiter in mir bewege kannst du ja mal auf die Antwort deines inneren Gegenübers lauschen. Was möchte gehen? ——–

Wenn du bereit bist, dich von dem zu verabschieden, was da jetzt kam, schreibe es auf einen Zettel und gebe es ins Winterfeuer…zum Beispiel…

Heute versöhne ich mich mit der Dunkelheit und damit auch mit dem Dunklen in mir, indem ich es einfach anleuchte und „Herzlich Willkommen“ heiße.

Aus „Spiritualität im Alltag“ von Andrea Kappler

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